Koloniale Raubkunst: Experte Sarr kritisiert Macron

Koloniale Raubkunst: Experte Sarr kritisiert Macron - bei Kurznachrichten Plus

Koloniale Raubkunst: Experte Sarr kritisiert Macron - Politik in Saint-Louis

In der Debatte um koloniale Raubkunst hat der senegalesische Ökonom Felwine Sarr scharfe Kritik am französischen Präsidenten Emmanuel Macron geübt, der sich ursprünglich für eine Rückgabe von Kulturgütern an Afrika ausgesprochen hatte. "Doch geschehen ist fast nichts", sagte Sarr der Wochenzeitung "Die Zeit". Sarr war von Macron im vergangenen Jahr mit einem Gutachten über Möglichkeiten der Rückgabe beauftragt worden.

Zur Berliner Kulturpolitik sagte Sarr, dass sich diese positiv verändert habe: "Die deutsche Haltung ist eine der fortschrittlichsten in Europa." Das zeige die Debatte um das Humboldt-Forum und die Dekolonialisierung. "Es gibt viele Museen, die sich zur Restitution entschlossen haben, zum Beispiel das Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum oder das Lindenmuseum in Stuttgart." Und weiter: "Wir sind also längst nicht mehr am Anfang, als es gebetsmühlenartig hieß: Wir machen erst mal Provenienzforschung. Deutschland hat sich bewegt." Gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy hatte sich Sarr in dem Bericht für die französische Regierung für die Restitution der europäischen Museumsbestände ausgesprochen. So ergebe sich die Chance, die Beziehungen zwischen Afrika und Europa neu zu definieren. Dazu sagte Sarr: "Die Objekte, um die es geht, sind sowohl in Afrika als auch in Europa verankert."

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