„Lindenstraße“ war für Til Schweiger kein Zuckerschlecken
„Lindenstraße“ war für Til Schweiger kein Zuckerschlecken - Kultur-Medien in Berlin
Der aber habe lediglich gesagt: Hier müsse sich erst mal jeder seine Meriten verdienen, und dann könne man darüber nachdenken. "Darauf hatte ich keinen Bock und hab dann auch gleich gekündigt", sagte Schweiger. Das seien zwei Jahre gewesen, "in denen ich nicht gerne zur Arbeit gegangen bin". Die Bücher seien richtig schlecht gewesen: "Politisch korrekt und durchaus verdienstvoll, wir hatten damals ja schon Themen, die heute selbstverständlich sind wie Homosexualität und Ausländerfeindlichkeit. Aber mit Dialogen, die man nicht spielen kann. Wir als Schauspieler durften ja auch den Text nicht ändern, nicht mal einen Konsonanten weglassen, kein Komma, nichts. Wir mussten es genauso sagen, wie es da stand", so der Schauspieler. Seine damalige Freundin habe ihn mit den Worten getröstet: "Wenn du Robert de Niro in diese Kulisse stellst und er muss genau diese Texte so sagen, wie sie geschrieben wurden von Leuten, die sich noch nie mit Schauspielerei auseinandergesetzt haben, dann bleibt von dem auch nicht mehr viel übrig", erinnerte sich Schweiger. Es sei "unmöglich" gewesen, etwas Gutes zu machen, "weil man an das Drehbuch regelrecht gefesselt war." Dennoch wolle er nicht im Nachhinein die "Lindenstraße" schlechtmachen. "Für das Ensemble tut`s mir leid. Die haben das so lange gemacht, dass es nicht ganz einfach ist, da noch mal wegzukommen", so der Schauspieler weiter. Für die tue es ihm "schon leid". Aber er sei nie ein "Lindenstraßen"-Fan gewesen. "Ich hab`s geguckt, wenn ich mitgespielt hab - das war immer sehr frustrierend, weil ich es ganz schlimm fand, was ich da gemacht habe", sagte Schweiger der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Andererseits sei die "Lindenstraße" ein Stück Fernsehgeschichte.
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