Loveparade-Prozess: FDP will bessere juristische Verfahrensoptionen
Loveparade-Prozess: FDP will bessere juristische Verfahrensoptionen - Politik in Duisburg
Man müsse daher Strafprozesse effektiver, zügiger und praxistauglicher gestalten. Im Ausland sei man da weiter. Als Beispiel nannte Thomae die juristische Bewältigung des Terroranschlags vom 11. März 2004 mit fast 200 Toten und mehreren Hundert Verletzten in Madrid. Das Verfahren mit 28 Angeklagten sei 2007 nach achteinhalb Monaten mit den Urteilen abgeschlossen worden. Der FDP-Politiker schlägt vor, in Großprozessen die Bildung von Nebenkläger-Gruppen zu ermöglichen, wenn diese gleichgerichtete Interessen hätten. "Dann wären die Opfer und ihre Interessen im Strafprozess immer noch ausreichend repräsentiert, aber die Zahl der Beteiligten in Großverfahren erheblich reduziert", sagte Thomae. Er warnte davor, nach dem ernüchternden Ergebnis des Duisburger Loveparade-Prozesses der Versuchung nachzugeben, die Rechte von Angeklagten und ihrer Verteidigung einzuschränken. "Wer als Einzelner der geballten Staatsgewalt gegenübersteht, braucht eine effektive Verteidigung", so der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion.
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