Luisa Neubauer beklagt „undifferenzierte“ Kaufanreize des Staates
Luisa Neubauer beklagt „undifferenzierte“ Kaufanreize des Staates - Politik in Berlin
"Da frage ich mich, ob wir das nötig haben. Wir wissen: Wir können uns es planetar nicht leisten und wissen auch, dass die Hälfte der Menschen es genossen haben, dass sie weniger einkaufen können oder müssen wegen Corona." Zum Konjunkturpaket sagte Neubauer, dass viele Menschen überrascht gewesen wären, dass "die Bundesregierung etwas vorgelegt hat, was nicht eine totale Katastrophe war". Das Problem an dem Paket sei jedoch, dass es keinen Mechanismus gebe, "von dem man ableiten könnte, dass das in irgendeiner Weise zur Emissionsreduktion beiträgt". Solange das nicht gewährleistet sei, könne man nicht von Klimaschutz sprechen. "Das ist die riesige Kritik daran", so Neubauer. Mit Blick auf die Autoindustrie sagte die Aktivistin, dass es "keine zukunftsfähigen Jobs in sterbenden Branchen" gäbe. Die Automobilindustrie sei ganz klar gefragt, sich zu erneuern. "Bisher hat die Autoindustrie 30 Jahre lang Klimaziele boykottiert." Das sei nicht unbedingt der Erneuerungsprozess, den man brauche. Die Branche müsse sich an einem Tempo orientieren, das mit dem Planeten verträglich sei und "nicht in dem Rödel-Tempo, in dem die Automobilindustrie meint, sie könnte irgendetwas verändern, solange aber die Staatsgelder kommen, um erst mal alles zu sichern, selbst wenn es rückschrittig ist". Es brauche sichere Jobs, aber man brauche auch zukunftsfähige Industrien.
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