Marco Russ träumt nach Krebserkrankung vom DFB-Pokalsieg
Marco Russ träumt nach Krebserkrankung vom DFB-Pokalsieg - Sport in Frankfurt/Main
Vor einem Jahr war bei Russ Hodenkrebs diagnostiziert worden. Er musste zwei Chemotherapien über sich ergehen lassen und feierte im Pokal-Viertelfinale am 28. Februar gegen Bielefeld sein Comeback, als er in der Nachspielzeit für eine Minute eingewechselt wurde. Das sei ein "sehr emotionaler Moment" für ihn gewesen, sagte Russ. Da die Ärzte ihm von Anfang an Hoffnung gemacht haben, dass die Heilungschancen sehr gut stehen, habe er sich keine Gedanken ums Überleben gemacht, erklärte Russ: "Aber ab dem Tag der Operation hatte ich erstmal nur meine Kinder und meine Frau im Kopf - Fußball hat da gar keine Rolle gespielt. Meine Familie war das Wichtigste in der Zeit und meine Stütze." Er habe sich bewusst drei Monate komplett aus der Öffentlichkeit rausgezogen: "Ich war nie vor der Tür, sondern nur auf der Couch oder im Bett." Als er wieder ein wenig bei Kräften war, plante er die Rückkehr ins Training: "Die Hoffnung und der Wille waren von Anfang an da - aufgrund des positiven Feedbacks der Mediziner. Sie haben mir versichert, dass ich wieder zu alter Stärke zurückfinden kann", so Russ. Nun will er mit dem Pokalsieg ein hochemotionales Jahr krönen. Allerdings hofft er, dass seine Krankheit dabei nicht allzu sehr im Mittelpunkt steht: "In erster Linie wäre ein möglicher Pokalsieg mein erster Titel mit Eintracht Frankfurt nach vielen Jahren mit Höhen und Tiefen. Die ganze Stadt fiebert diesem Ereignis entgegen, und wir werden alles daran setzen zu gewinnen", sagte Russ: "Mit einem Sieg könnten wir auch noch in die Europa League einziehen - das wäre natürlich das i-Tüpfelchen. Auch für mich."
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