Neuer KMK-Präsident will Kampf gegen Analphabetismus verstärken
Neuer KMK-Präsident will Kampf gegen Analphabetismus verstärken - Politik in Berlin
Hintergrund ist, dass es nach der einzig dazu existierenden Studie in Deutschland sieben Millionen "funktionale Analphabeten" gibt, die so schlecht lesen, dass sie massive Probleme im Beruf und im Privatleben haben. "Das hat auch mich erschüttert", so Lorz. Generell hätten diese funktionale Analphabeten in der Regel aber "alle einmal lesen und schreiben gelernt, nur eben schlecht". Im Beruf entstehe dann "ein Teufelskreis aus Vermeidung und fehlender Übung". Das Problem seien aber "weniger fehlende Alphabetisierungskurse als vielmehr das Tabu und die Scham der Betroffenen". Hessen habe daher "einen motivierenden Kinospot produziert, für den wir sogar den Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen gewonnen haben". Weil massive Leseschwäche im Beruf am ehesten auffällt, appellierte Lorz an die Wirtschaft, sich am Kampf gegen den Analphabetismus zu beteiligen: "Angesichts der Furcht vor Fachkräftemangel ist das Interesse in den Betrieben, solche Leute zu qualifizieren, heute hoffentlich größer." Für ausländische Azubis habe Hessen probehalber einen zweiten Berufsschultag für die Deutschförderung eingeführt. "Da waren nicht alle Unternehmen begeistert. Hier brauchen wir also noch einen Bewusstseinswandel."
Schreibe einen Kommentar