Niedersachsen erlaubt Gendern in Abitur-Klausuren
Niedersachsen erlaubt Gendern in Abitur-Klausuren - Politik in Hannover
Es verteidigte sein Vorgehen unter Verweis auf die "Leitlinien zur Sicherung der Chancengleichheit durch geschlechtersensible schulische Bildung und Erziehung" aus dem Jahr 2016 der Kultusministerkonferenz (KMK). Der Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung, Josef Lange, sagte der FAZ, dass das Regelwerk von den staatlichen Stellen beschlossen wurde und für Schule und Verwaltung bindend sei. "Wenn ein Land sich vom amtlichen Regelwerk verabschiedet, verabschiedet es sich auch von der Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum", das sei ein Rückfall in die Zeit vor 1903. Gegenderte Schreibweisen mit Sonderzeichen erfüllten nicht die Kriterien, die der Rat im Blick auf Verständlichkeit, Lesbarkeit und Übertragbarkeit empfohlen habe.
"Wenn staatliche Stellen sich nicht an selbst beschlossene Regeln halten", wie solle dann Schülern und Bürgern vermittelt werden, "dass staatliche Regeln im Gemeinwesen verbindlich sind", kritisierte Lange. Der Vorsitzende der niedersächsischen Direktorenvereinigung Wolfgang Schimpf sagte der FAZ: "Wir halten es für skandalös, dass die Kultusbürokratie sich anmaßt, an einer für sie heiklen Stelle aus politischen Gründen sprachliche Normen außer Kraft zu setzen".
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