NRW richtet Sonderdezernat für betrogene Senioren ein

NRW richtet Sonderdezernat für betrogene Senioren ein - bei Kurznachrichten Plus

NRW richtet Sonderdezernat für betrogene Senioren ein - Politik in Düsseldorf

Nordrhein-Westfalen richtet bei der Staatsanwaltschaft in Bielefeld ein Sonderdezernat für Straftaten gegen ältere und hochbetagte Menschen ein. Senioren würden wegen ihrer Gutgläubigkeit und eingeschränkten Mobilität "häufig überrumpelt, betrogen oder schlicht ausgeraubt", sagte Landesjustizminister Peter Biesenbach (CDU) der "Neuen Westfälischen" (Mittwochsausgabe). Das habe "oft schlimme traumatische Folgen", weil man sich anschließend in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühle.

Das Sonderdezernat soll nach dem Vorbild eines Pilotprojekts in Aachen Berührungsängste zu Behörden und die Hemmschwelle zur Justiz abbauen. Dabei kümmert sich ein Staatsanwalt speziell um über 70-jährige Geschädigte von Vermögensdelikten wie Betrug oder Diebstahl. Er setze gerade bei Straftaten gegen Senioren auf eine "ganz klare Null-Toleranz-Strategie", sagte Biesenbach. Immer mehr ältere Menschen in NRW werden von Betrügern abgezockt. Die Zahl der Geschädigten, die sich bei der Polizei gemeldet haben, hat sich nach Angaben des Landeskriminalamts von 2016 zu 2017 auf rund 11.700 Einzelfälle mehr als verdoppelt. Hilfsorganisationen für Kriminalitätsopfer gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. "Senioren empfinden nach einer Straftat gegen sie oft ein gewisses Schamgefühl", sagte Jörg Bora, Landesvorsitzender beim Weißen Ring, der Zeitung. Die Einrichtung eines Sonderdezernats sei "längst überfällig".

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