OECD-Bildungsdirektor kritisiert deutsches Schulsystem
OECD-Bildungsdirektor kritisiert deutsches Schulsystem - Politik in Berlin
Der Bildungsforscher ergänzte aber auch: Viele Lehrer seien selbst "zu sehr fixiert darauf, dass eine Vorgabe aus dem Ministerium kommt – oder ein neues Lehrbuch". Jeder Lehrer solle selbst so viel wie möglich darüber nachdenken, was der richtige Unterricht sei, um die Kinder auf die Welt von morgen vorzubereiten. Schleicher forderte weitreichende Veränderungen für die Lehrer an den Schulen: "Es muss Schluss mit dem Einzelkämpfertum in den Klassenräumen sein." Er ergänzte: "Lehrer müssen viel mehr gemeinsam Unterricht vorbereiten und auf Plattformen gezielt Unterrichtskonzepte austauschen. Da sind andere Länder viel weiter – bis hin zum regelmäßigen gegenseitigen Unterrichtsbesuch." In den Ministerien werde über diese Fragen viel zu wenig nachgedacht, sagte der OECD-Bildungsdirektor. Aber auch die Lehrer selbst sollten sich gemeinsam für solche Reformen einsetzen, forderte er. "In Deutschland ist der Lehrerberuf im internationalen Vergleich finanziell attraktiv, aber intellektuell zu unattraktiv", sagte Schleicher. Das sei so, weil das Prinzip gelte: "Mach deine Klassentür zu und zieh den Lehrplan nach Vorschrift durch – Hauptsache, die Eltern beschweren sich nicht."
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