Ost-Abgeordnete der GroKo wollen Korrekturen an Exzellenzstrategie
Ost-Abgeordnete der GroKo wollen Korrekturen an Exzellenzstrategie - Politik in Berlin
Mit dem Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse bedürfe es deshalb "eines eigenen Förderrahmens, um die universitäre Spitzenforschung im Osten zu stärken und ihre Potenziale gezielt zu heben", so Schipanski. Der Sprecher der ostdeutschen SPD-Bundestagsabgeordneten, Frank Junge, sagte: "Mit der Vergabe des Exzellenzprädikats an insgesamt elf Hochschulen gab es die Möglichkeit, eine Vielzahl von Bildungseinrichtungen an unterschiedlichen Standorten zu fördern. Doch mit der Entscheidung der Exzellenzkommission konzentriert sich die Unterstützung auf jeweils eine ostdeutsche Uni in Dresden und in Berlin sowie wenige alte Bundesländer." Damit blieben "in Ostdeutschland weiterhin große weiße Flecken". Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt seien zum Beispiel gar nicht Teil der Exzellenzstrategie. Zudem hätten Hochschulen, die wie Jena oder Chemnitz bereits über ein Exzellenzcluster verfügten, "die erweiterten Antragsvoraussetzungen nicht erfüllen" können und seien "somit von vornherein aus dem Rennen" gewesen, so der SPD-Politiker weiter. Es geschehe zu wenig, um Hochschulstandorte in den neuen Bundesländern, die ihre Merkmale und Voraussetzungen nur bedingt selbst beeinflussen könnten, "in einen Wettbewerb auf Augenhöhe mit den starken Standorten" zu bringen, sagte Junge den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Die Folge sei, dass oft die gleichen Institutionen den Vorzug bekämen und erhebliche Mittel des Bundes für ihre Arbeit erhielten. "Aus meiner Sicht wird das Bildungssystem damit deutlich ungleicher und elitärer", so der SPD-Politiker. Ein Gremium aus Wissenschaft und Politik um Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte die elf Gewinner am Freitag in Bonn bekannt gegeben. Erfolgreich waren die beiden Münchener Universitäten und der Verbund der drei großen Berliner Unis. Den Titel Exzellenzuniversität bekommen außerdem die Universitäten in Hamburg, Aachen, Bonn, Dresden, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz und Tübingen. Neben dem Titel ist die Auszeichnung mit viel Geld verbunden. Da die großen Konzerne mit ihren Forschungsabteilungen überwiegend in Westdeutschland sitzen, sind die ostdeutschen Länder besonders auf die universitäre Forschung angewiesen.
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