Polnische Arbeitgeber fürchten deutsches Einwanderungsgesetz
Polnische Arbeitgeber fürchten deutsches Einwanderungsgesetz - Wirtschaft in Warschau
Besonders stark werde Polen vom Wegzug "unterdurchschnittlich verdienender Ukrainer ohne familiäre Bindung" betroffen sein, ergänzte Binkowski. Bei den Besserverdienern sei hingegen ein Verbleib im Land wahrscheinlich. Den Verband, der mehr als 50.000 Unternehmen repräsentiert, besorgt, dass Deutschland mit dem Einwanderungsgesetz "außerhalb der EU erworbene Qualifikationen unkompliziert anerkennt, Anwerbemaßnahmen betreibt und Hilfe beim Spracherwerb anbietet". In Polen leben Schätzungen zufolge fast zwei Millionen Ukrainer. Die meisten von ihnen sind Arbeitsmigranten, nur einige Hundert sind anerkannte Asylbewerber. Die prosperierende Wirtschaft des Landes ist auf Arbeitskräfte aus dem Ausland stark angewiesen. Zum einen leiden die Unternehmen unter der starken Abwanderung polnischer Staatsbürger. Zum anderen ist die Geburtenrate mit 1,3 Kindern pro Frau extrem niedrig. Der Arbeitgeberverband ZPP fordert angesichts dieser Entwicklungen von der Regierung in Warschau, ihrerseits mehr Migranten anzuwerben und die Vergabe der Staatsangehörigkeit zu erleichtern. Das Bundeskabinett in Berlin hatte am vergangenen Mittwoch den Entwurf für das Gesetz verabschiedet, mit dem vom Jahr 2020 an die Zuwanderung arbeitswilliger Nicht-EU-Ausländer erleichtert werden soll.
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