Sachsens Ministerpräsident kritisiert inhaltslosen CDU-Wahlkampf

Sachsens Ministerpräsident kritisiert inhaltslosen CDU-Wahlkampf - bei Kurznachrichten Plus

Sachsens Ministerpräsident kritisiert inhaltslosen CDU-Wahlkampf - Politik in Dresden

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) geht mit dem Europa-Wahlkampf seiner Partei hart ins Gericht. "Er hat aus meiner Sicht keine richtigen Inhalte gehabt. Das geht so nicht. Das muss allen klar sein", sagte Kretschmer der Regionalausgabe der "Zeit" im Osten.

Die CDU habe auf die großen europäischen Ideen gesetzt, Frieden und Zusammenhalt, die an ihrer Richtigkeit zwar nichts eingebüßt hätten: "Aber heute treiben die Menschen andere Themen gerade stärker um: Grenzkriminalität, Migration, auch das Urheberrecht", so Kretschmer. In Sachsen wurde die AfD bei der Europawahl stärkste Kraft. Kretschmer antwortete auch auf die Frage, was es für sein Bundesland bedeutete, wenn es bei der bevorstehenden Landtagswahl am 1. September auch so kommt. "Dann werden wir eine Vier-Parteien-Regierung bekommen", sagte er. "Das ist nicht gut für unser Land. Aber das Wahlergebnis bestimmt nun einmal über die Regierung und nicht andersherum." Eine Koalition mit der AfD schloss er erneut aus. Kretschmer warnte in der "Zeit" auch davor, in den nächsten Wochen einseitig über den Klimaschutz zu debattieren. Man müsse zur Kenntnis nehmen, "dass es dazu in Deutschland offensichtlich sehr unterschiedliche Ansichten gibt. Viele Menschen bei uns in Sachsen fremdeln mit dem Kohleausstieg", so Kretschmer. Die Bürger fragten sich, ob das Land auf Strom aus Atomkraft und Braunkohle wirklich verzichten könne. "Darauf haben übrigens auch die Grünen noch keine Antwort gegeben", so Kretschmer. Er zog in der "Zeit" auch Parallelen zwischen AfD und Grünen: "Beide verbindet nur eine Sache miteinander, nämlich nicht kompromissfähig sein zu wollen und ihre eigenen Positionen als absolut zu setzen. Das finde ich schwierig und gefährlich." Kretschmer führt im Freistaat Sachsen eine Regierung aus CDU und SPD. Bei der Europawahl kam seine Partei auf 23 Prozent der Stimmen, die AfD erhielt 25,3 Prozent.

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