Soziologe Nassehi: Neurechte reden wie Rudi Dutschke
Soziologe Nassehi: Neurechte reden wie Rudi Dutschke - Gemischtes in München
"Auch der Anti-Elitismus ist ähnlich und die starke Kritik am Parlamentarischen System", so Nassehi. "Parlamentarismus heißt immer Pluralismus. Die Neurechten setzen interessanterweise an den explizit linken Strategien an." Nassehi ist Professor für Soziologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität Münchens. In diesen Tagen erscheint sein neues Buch "Gab es 1968". Zu den möglichen Erklärungen für die 68er-Bewegung zählt der Soziologe den großen Einfluss der Popkultur. "Für mich ist eine der unverständlichsten Geschichten, dass Kinder aus privilegierten bürgerlichen Familien, die ja die einzigen waren, die damals studieren konnten, hinter Bildern von Diktatoren hergelaufen sind, von Ho Chi Minh und von Fidel Castro und von Mao Zedong", so Nassehi. "Das kann man nicht inhaltlich erklären, aber als Pop-Pose. Das, was damals Ho Chi Minh war, ist heute die identitäre Pose derer, die angemessen angesprochen werden wollen. Che Guevara hat es immerhin zur Pop-Ikone geschafft."
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