SPD und Grüne kritisieren Echo-Verleihung
SPD und Grüne kritisieren Echo-Verleihung - Politik in Berlin
Die Texte von Kollegah und Farid Bang hätten die Grenze der Kunstfreiheit deutlich überschritten. Es sei falsch, dass der Echo-Beirat dies toleriert habe. Auch das Thema Jugendschutz sieht der SPD-Politiker bei Rap-Musik kritisch. "Wir haben ein großes Problem. In der Jugendkultur ist offensichtlich rechtsextremes Gedankengut angekommen und salonfähig geworden", sagte Rabanus. "Das muss uns Sorgen machen. Wir müssen die politische Bildung stärken, um dieser Tendenz etwas entgegen zu halten." Erhard Grundl, Abgeordneter der Grünen und Mitglied des Ausschusses für Kultur und Medien im Bundestag, glaubt dagegen, dass sich die Politik bei der Regulierung von Musik "zurückhalten" sollte. "Antisemitismus wie bei Kollegah muss man nicht noch durch einen Preis unterstützen - ganz klar", sagte Grundl. "Aber ich rate zur Zurückhaltung. Es ist ein sensibles Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit und Jugendschutz." Der Grünen-Politiker kritisiert allerdings, dass es bei Echo nur um den "Kommerz" und nicht um das "Künstlerische" ginge. "Der Echo ist eine Selbstbeweihräucherung der Musikindustrie und ein Kommerzpreis", so Grundl. "Das Selbstverständnis der Musikbranche ist, dass das gut ist, was sich gut verkauft. Das muss sich ändern." Dass nun vermehrt Stars ihre Echo-Preise zurückgeben, beurteilen beide Politiker als positiv, wenngleich Grundl es gut gefunden hätte, wenn sie "den Preis gar nicht angenommen hätten". Rabanus sagte : "Ich finde es gut und richtig, dass sich andere Künstler nicht mit Kollegah und Farid Bang gemein machen wollen. Es zeigt, dass der Echo erheblich an Akzeptanz verloren hat."
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