Städtebund: Kostenloser Nahverkehr zurzeit nicht finanzierbar
Städtebund: Kostenloser Nahverkehr zurzeit nicht finanzierbar - Politik in Berlin
"Je nach Region liegt die Kostendeckung teilweise unter 50 Prozent", so der Städtebund-Hauptgeschäftsführer weiter. Wichtiger als das Angebot eines Gratis-Nahverkehrs sei es daher, "zunächst die Tarife zu vereinheitlichen, sodass man zum Beispiel mit einem Jahresticket alle Verkehrsverbünde deutschlandweit einfach, unkompliziert und App-gesteuert nutzen könnte". Im Übrigen böten bereits einzelne, eher kleinere Städte wie etwa Monheim in Nordrhein-Westfalen und Pfaffenhofen in Bayern kostenlose Tickets an. "Natürlich erhöht das die Nutzerzahlen", sagte Landsberg. Andererseits müsse man allerdings für Deutschland insgesamt feststellen, dass Busse und Bahnen "insbesondere zur Rush-Hour ohnehin bereits an ihrer Leistungsgrenze" seien. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) kann Luxemburg mit seiner Politik für mehr öffentlichen Nahverkehr ein Modell auch für deutsche Städte und Regionen sein. "Deutschland sollte sich ein Beispiel an Luxemburg nehmen und die Investitionen in den öffentlichen Personennahverkehr pro Kopf deutlich erhöhen", sagte die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim VZBV, Marion Jungbluth, dem "Handelsblatt". Zuerst müssten "Angebot und Qualität stimmen, danach kann man über einen angemessenen Preis diskutieren." Denn klimaverträgliches Mobilitätsverhalten lasse sich nicht vorrangig durch den Preis beeinflussen. "Ein unpünktlicher, voller Bus, der nur morgens und abends einmal fährt, wird auch für lau kaum jemanden aus dem Auto locken", so die VZBV-Expertin.
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