Studie: Datenschutz-Verordnung schadet kleineren Unternehmen
Studie: Datenschutz-Verordnung schadet kleineren Unternehmen - Wirtschaft in Oxford
Zur Untersuchung der Datenschutz-Regeln hatte ein Forscherteam die Jahresabschlüsse von rund 400.000 Unternehmen analysiert und dabei zwischen Unternehmen über und unter 500 Mitarbeitern unterschieden. Zu dem Team gehört auch der Ökonom Carl Benedikt Frey, der damit berühmt wurde, dass er abschätzte, wie viele Arbeitsplätze durch die Digitalisierung bedroht sind. Unbequemlichkeit und Aufwand machen die Forscher laut FAS für den Schaden bei den Firmen verantwortlich.
Einerseits stiegen die Kosten, weil die Unternehmen sich auf die zusätzlichen Regeln und die Bürokratie einstellen müssten. Das falle großen Konzernen leichter, vor allem IT-Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon, vermuten die Oxford-Ökonomen. Andererseits sänken die Einnahmen, analysieren die Forscher laut FAS. Das liege daran, dass die DSGVO auch für die Kunden umständlich sei.
Bürokratische Unbequemlichkeiten wie das Wegklicken von Cookie-Bannern nähmen die Kunden aber eher in Kauf, wenn sie dafür ein reichhaltiges Angebot bekämen - auch das könnten große Konzerne eher leisten als kleine. Am Ende decken sich Theorie und praktische Ergebnisse: Am härtesten trifft die Verordnung kleine Unternehmen, etwas weniger hart wirkt sie bei großen Konzernen - und bei großen Konzernen aus der Informationstechnik bleiben keine signifikanten negativen Auswirkungen übrig. Studienautor Frey plädiert in der FAS dafür, dass die Politik darüber nachdenke, wie sie mittelständische Unternehmen vor den Folgen der Verordnung besser schützen könne.
Der digitalpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Maximilian Funke-Kaiser, schlägt vor, dass zur Ausgestaltung der DSGVO bundeseinheitlich verbindliche Beschlüsse gefasst werden sollten, auf die kleine und mittelständische Unternehmen sich in ihrer Arbeit verlassen können.
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