Tiefer Riss im EU-Finanzministerrat wegen Digitalsteuer
Tiefer Riss im EU-Finanzministerrat wegen Digitalsteuer - Politik in Brüssel
Demnach plädierten Finanzminister von zehn Ländern, darunter Frankreich, Italien und Griechenland, dafür, auf EU-Ebene möglichst rasch eine Digitalsteuer einzuführen. Dem widersprachen die Vertreter Schwedens, Dänemarks, Estlands, Finnlands, Irlands und Maltas. Auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) ist skeptisch und glaubt nicht, dass sich die EU noch einigen wird, weil dazu Einstimmigkeit nötig ist. Laut Protokoll setzt er darauf, das Problem mit einer "effektiven Mindestbesteuerung" zu lösen. Dabei würden die EU-Finanzbehörden die Gewinne von grenzüberschreitend tätigen Unternehmen nachversteuern, wenn sie meinen, dass die im Ausland zu wenig Steuern bezahlen. Scholz glaubt, damit bis zu 85 Prozent der strittigen Steuerfälle lösen zu können, die unter die Digitalsteuer fallen. Er fürchtet, diese könnte Begehrlichkeiten ausländischer Finanzbehörden auf Gewinne deutscher Exportunternehmen wecken – und der deutsche Fiskus bis zu fünf Milliarden Euro verlieren.
Schreibe einen Kommentar