Überschuldungsintensität regional sehr unterschiedlich
Überschuldungsintensität regional sehr unterschiedlich - Wirtschaft in Wiesbaden
Die Relation zwischen durchschnittlichem monatlichen Nettoeinkommen und Schuldenhöhe - auch Überschuldungsintensität genannt - verdeutlicht in einer Zahl das Ausmaß der finanziellen Schwierigkeiten einer überschuldeten Person. Sie drückt aus, um welchen Faktor die Schuldenlast größer ist als das monatliche Einkommen. Beträgt die Schuldenlast also das 26-Fache des monatlichen Nettoeinkommens und könnte die Person ihr gesamtes monatliches Nettoeinkommen für die Schuldentilgung einsetzen, wäre sie nach frühestens 26 Monaten schuldenfrei.
Besonders hohe Werte der Überschuldungsintensität wiesen im Jahr 2022 neben dem Saarland auch Rheinland-Pfalz und Bayern auf. Dort betrug die durchschnittliche Schuldenhöhe jeweils das 28-Fache des durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens. Ausschlaggebend für die unterschiedliche Höhe der Überschuldungsintensität in den Bundesländern war in den meisten Fällen nicht das durchschnittliche Einkommen, das über alle Bundesländer hinweg auf einem ähnlichen Niveau zwischen 1.039 Euro in Bremen und 1.283 Euro in Bayern lag, sondern die durchschnittliche Schuldenhöhe.
Hier reichte die Spanne von 24.596 Euro in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 36.289 Euro in Bayern. In Bayern waren also sowohl die durchschnittlichen Schulden als auch das durchschnittliche monatliche Nettoeinkommen am höchsten, trotz des im Vergleich höchsten Nettoeinkommens war die Überschuldungsintensität dort relativ hoch. In Hamburg (Schulden: 25.607 Euro, Nettoeinkommen: 1.147 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (Schulden: 24.596 Euro, Nettoeinkommen: 1.101 Euro) lag die Überschuldungsintensität dagegen aufgrund der niedrigen durchschnittlichen Schuldenhöhe im Vergleich aller Bundesländer am niedrigsten, so die Statistiker.
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