Ungarn wehrt sich gegen Homophobie-Vorwurf
Ungarn wehrt sich gegen Homophobie-Vorwurf - Politik in Berlin
Das im Mittelpunkt der Kritik stehende ungarische Gesetz stehe in keinem Widerspruch zu europäischen Rechtsnormen. Das Gesetz besage, dass die Entscheidung über die sexuelle Erziehung eines Kindes den Eltern obliege. Die vorrangige Verantwortung für die sexuelle Erziehung ihrer Kinder trügen die Eltern. "Über das Leben von Erwachsenen werden in keiner Form Aussagen getroffen, nichts und niemand regelt irgendwas, es gibt im Gesetzestext keine wie auch immer gearteten Referenzen auf das Leben oder die sexuellen Präferenzen Volljähriger", so Györkös. Individuelle Freiheit und Toleranz kämen vollumfänglich zum Tragen. Mit Blick auf das Fußballspiel am Mittwoch in München sagte der Botschafter: "Vielleicht ist es noch nicht zu spät, eine Kampagne zu stoppen, deren Ursprung falsche Informationen und Interpretationen sind." Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wollte im letzten EM-Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn mit der Regenbogen-Beleuchtung des Stadions ein Symbol für Toleranz und sexuelle sowie geschlechtliche Vielfalt setzen. Inzwischen hat sich die UEFA dagegen ausgesprochen. Hintergrund der Aktion ist ein neues ungarisches Gesetz, welches die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt und das am vorigen Dienstag vom dortigen Parlament gebilligt wurde. Die neuen Regeln sehen unter anderem ein Verbot von Büchern, Filmen und anderen Inhaltsträgern vor, die Kindern und Jugendlichen zugänglich sind und in denen Sexualität dargestellt wird, die von der heterosexuellen abweicht.
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