Virologen: Kontaktbeschränkungen nur für Ungeimpfte ein Fehler
Virologen: Kontaktbeschränkungen nur für Ungeimpfte ein Fehler - Gemischtes in Berlin
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck warnte: "Die Kontakteinschränkungen bergen die Gefahr, dass sich jetzt Ungeimpfte ins Private zurückziehen." Dass die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich zu kontrollieren seien, bezweifelte Streeck. "Wir riskieren Übertragungen unter Ungeimpften, die keinen Grund mehr haben sich testen zu lassen, sondern durch 2G ausgeschlossen werden." Der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie kritisierte ebenfalls die mangelnde Überprüfbarkeit von Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich. "Es wäre besser gewesen, Kontaktbeschränkungen für alle zu verhängen, also auch für Geimpfte und Genesene. Dies könnte leichter überprüft werden und zugleich besser für ein Absinken der Infektionen sorgen." Alternativ sei auch eine regionale Regelung abhängig vom Infektionsgeschehen sinnvoll. Durch "Kontaktbeschränkungen für alle in Hotspot-Regionen können zuverlässiger die Inzidenzen senken". Dass Fußballstadien nur noch zu 30 bis 50 Prozent ausgelastet werden dürfen, sei "zwingend notwendig gewesen", so Zeeb. "So können vernünftige Abstände eingehalten werden". Allerdings nimmt Zeeb gleichzeitig auch die Klubs in die Pflicht: "Jetzt müssen die Vereine aber auch dafür sorgen, dass diese Abstände eingehalten werden", forderte der Epidemiologe.
Er geht sogar noch einen drastischen Schritt weiter und bringt Abbrüche ins Spiel, sollten die Verordnungen in den Stadien wie die Maskenpflicht oder Abstände offensichtlich nicht eingehalten werden: "Klare Kontrollen sind notwendig, zum Beispiel durch das Ordnungsamt, und zur Not muss auch ein Fußballspiel gestoppt werden." Fest steht für den Experten: "Es darf nicht noch einmal Bilder geben, in denen Fans dicht an dicht gedrängt im Stadion stehen."
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