Wildökologe kritisiert Strategien gegen Afrikanische Schweinepest
Wildökologe kritisiert Strategien gegen Afrikanische Schweinepest - Gemischtes in Dresden
"An Schuhen, Kleidern oder Fahrzeugen können die widerstandsfähigen Viren haften bleiben. Besonders riskant ist importierte Nahrung." Für Menschen ist die Schweinepest harmlos. Ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit überrascht aber auch Experten. Darum, so Herzog, scheine nun bei der Jagd auf Wildschweine fast jedes Mittel recht: "Länderübergreifend wird der Einsatz von Nachtzielgeräten, Taschenlampen und Schalldämpfern propagiert." Die Jagd, so warnt der Professor von der TU Dresden, dürfe nicht "zu einer Art radikaler Schädlingsbekämpfung" verkommen. "Wer unter Einsatz von Lampen und Nachtsichttechnik im Finsteren herumballert, der raubt allen Wildtieren ihre wenigen, dringend benötigten Ruhephasen in mondlosen, dunklen Nächten. Das gefährdet das Tierwohl und provoziert ganz nebenbei enorme Waldschäden." Ohnehin sei es eine Illusion, verstärkte Jagd könne die Schwarzwildbestände nachhaltig reduzieren. "Das ist irreführende Propaganda. Und sie wird immer wieder aufgewärmt." Die Wildschweinbestände wüchsen trotz intensiver Bejagung, weil riesige Raps- und Maisfelder üppiges Mastfutter und gute Verstecke böten. "Das Hauptproblem liegt nahezu ausschließlich bei der Landwirtschaft und der Politik, die großflächigen Mais- und Rapsanbau für Biogas und Biosprit subventioniert." Landwirte fürchten Milliardenschäden durch die hochansteckende Seuche. Gegen die tödliche Krankheit schützt bisher weder eine Impfung, noch gibt es wirksame Medikamente.
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