Wirtschaftsweise: Abbau der kalten Progression verschieben
Wirtschaftsweise: Abbau der kalten Progression verschieben - Politik in Berlin
Zugleich warnte Schnitzer vor Einsparungen an falscher Stelle: Investitionen in Digitalisierung oder erneuerbare Energien dürften nicht beschnitten werden. "Und ich halte auch nichts davon, bei den Sozialausgaben zu kürzen, solange man Entlastungen und Steuererleichterungen für die Reichen - Stichwort kalte Progression - auf den Weg bringt", so die Vorsitzende des Sachverständigenrats Wirtschaft.
"Wenn wir so Politik machen, droht uns ein Debakel, wie es die vorübergehende Premierministerin Liz Truss in Großbritannien erlebt hat. Wir müssen uns sehr gut überlegen, wer die Lasten der Krise tragen kann." Als Alternative zu einer Verschiebung bei der kalten Progression brachte Schnitzer eine Verdoppelung des Solidaritätszuschlags ins Gespräch.
"Dann sollten wir einen Energiesoli einführen - genau für den Zeitraum, in dem die Entlastungsmaßnahmen greifen", sagte sie. "Verdoppelt man zum Beispiel den Soli für den Aufbau Ost, kommt man auf einen zweistelligen Milliardenbetrag im Jahr. Das bringt schon was und ist verkraftbar für die Leute, die den Soli entrichten müssen."
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