Zoo-Verband klagt über hohe Umsatzverluste
Zoo-Verband klagt über hohe Umsatzverluste - Wirtschaft in Leipzig
"Jetzt kann man aktuell Kassenkräfte nach Hause schicken und für andere Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen. Bei Tierpflegern und Veterinären kann man aber nicht mit deutlich verringerten Stunden auskommen", so Junhold, der auch Direktor des Zoos Leipzig ist. Dazu kommen Kosten für das Futter der Tiere, die sich nicht reduzieren lassen. "Viele Zoos züchten ihre Futtertiere selbst, andere können das nicht und müssen einkaufen. Je größer der Grad der Selbstversorgung ist, desto finanziell unabhängiger ist der Zoo", sagte der Zoo-Direktor. Seitdem die Zoos geschlossen haben, seien auch Veränderungen bei den Tieren festzustellen. "Tiere, die sonst sehr von der Interaktion mit den Besuchern leben, wie Affen oder auch Raubtiere, kommen sich zurzeit vielleicht etwas verloren vor. Da wird dann jeder Pfleger und sogar der Tierarzt, wenn er am Gehege vorbeikommt, äußerst interessiert betrachtet", sagte der VdZ-Präsident. "Bei Tieren, die etwas scheuer sind, beobachten die Pfleger derzeit, dass sie sich auch die Räume `erobern`, die sonst viel von den Besuchern genutzt werden." Die Mitarbeiter in den Zoos vermissten indes die Interaktionen mit den Besuchern, gerade bei kommentierten Fütterungen. "Auf der anderen Seite ist die Ruhe im Zoo aber auch eine Chance: Viele Verbesserungen fürs Tierwohl, für die sonst wenig Zeit ist, können jetzt angegangen werden", so Junhold. Die Zoos treffen zudem Vorkehrungen, um auch bei Corona-Fällen im Team den Betrieb aufrechterhalten zu können. Meist seien die Pfleger in mehrere Teams eingeteilt, die keinerlei Kontakt zueinander haben dürfen. "So ist sichergestellt, dass beim Auftreten eines Corona-Falls nur ein Team ausfällt und der Zoo weiterhin arbeitsfähig bleibt", sagte der VdZ-Präsident.
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